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Kolumbien Reisen – Die schönsten Sehenswürdigkeiten und besten Geheimtipps

In den letzten Jahren ist ein regelrechter Boom an Kolumbien Reisen ausgebrochen. Völlig zurecht, denn das bunte Kolumbien hat einiges abseits der Standardreiseroute zu bieten. Wir zeigen dir unsere Kolumbien Geheimtipps und freuen uns, wenn etwas für dich und deine Reiseliste dabei ist.

Kolumbien liegt im Nordwesten Südamerikas, hat beinahe 50 Mio. Einwohner auf einer Fläche von ca. 1,14 Mio km². Die Temperaturen in Kolumbien schwanken im Jahresverlauf nur gering und abhängig von der Region kann man Kolumbien ganzjährig bereisen. In Kolumbien unterscheidet man zwischen Regenzeit und Trockenperiode, wobei die Trockenzeit von Dezember bis März und Juli/August anhält. Zu beachten dabei ist allerdings, dass die Kolumbianer sehr reiselustig sind und besonders in den heimischen Ferienzeiten (welche speziell nach Weihnachten, zu Ostern und im Juli sind) mit erhöhten Besucherzahlen und daraus resultierenden höheren Übernächtigungskosten und einem knapperen Angebot gerechnet werden muss.

In Kolumbien wird Spanisch gesprochen. Unsere Erfahrung hat gezeigt es ist hilfreich Spanisch zu sprechen. Spanisch ist aber keine Voraussetzung und es klappt auch ohne.

Warum muss man ausgerechnet jetzt nach Kolumbien reisen?

Kolumbien ist noch nicht vom internationalen Massentourismus entdeckt worden. Kolumbien ist noch total ursprünglich und spottbillig bei vergleichsweise extrem hoher Qualität (im Vergleich zu Ecuador, Bolivien, Peru). In Kolumbien sind die Leute im Vergleich von ganz Südamerika am freundlichsten. Statt “Bitte” antwortet man in Kolumbien “Con mucho gusto” – und das ist nicht gespielt, das wird auch wortwörtlich so gemeint. Die Leute sind sehr zuvorkommend und hilfsbereit. In Kolumbien wird aktuell viel in Sicherheit investiert und ist auch in den von Touristen typisch angefahrenen Regionen absolut sicher.

Was spricht gegen eine Reise nach Kolumbien?

Natürlich gibt es auch immer eine zweite Seite der Medaille. Um Kolumbien zu bereisen braucht man eine gewisse Ruhe und sollte es speziell nicht eilig haben. Zeitangaben wie der Bus fährt in 5 min ab, kann man getrost verfünffachen. Es ist häufig, dass Busse alle paar 100 m stehenbleiben um jemand ein-/aussteigen zu lassen. Beim Ticketkauf wird oft mit “Directo” geworben, diese Busse bleiben aber trotzdem in größeren Städten stehen. Und die angegebenen Abfahrts-/Fahrzeiten sind maximal eine Empfehlung. (Ganz im Gegenteil zu Ecuador, wo Busse pünktlichst abfahren und häufig früher ankommen.) Mangels Direktverbindungen und angesichts der unzuverlässigen Zeitangaben braucht man relativ lange um von A nach B zu kommen, da man mitunter auch zum Einschieben einer ungewollten Nacht gezwungen wird.

Als Ausländer ist man für viele Einheimische ein Gringo und wird das eine oder andere mal belächelt und verarscht. Mir sind hier konkret 2 Erlebnisse in Erinnerung geblieben, wo ich mich ungerecht behandelt fühlte und herablassend als Gringa bezeichnet wurde. Aber es gibt überall Ausnahmen der Regel. Und die Regel war, dass wir unsere Zeit in Kolumbien unglaublich genossen haben und uns zur Weiterreise nach Ecuador regelrecht zwingen mussten.

Sicherheit auf Kolumbien Reisen

Sicherheit ist ein interessanter Aspekt für jeden Kolumbien Reisenden. Nach unseren 4 Wochen im Land kann ich nur sagen, mangelende Sicherheit war nie ein Thema. Kolumbien investiert sehr viel in Sicherheit und das merkt man. Wir haben uns stets sicher und pudelwohl gefühlt. Eines was ich dennoch erwähnen möchte ist der Busticketkauf. Von diversen anderen Ländern ist man gewohnt, dass es durchaus üblich ist, dass man das Busticket im Bus kauft. So kamen wir auch nach unserem Transfer von Villavieja (Tatacoa) am Busbahnhof in Neiva an und wurden gleich von einem freundlichen Kolumbianer zum nächsten Bus nach Pitalito weitergewunken (da wohl jeder Ausländer in Neiva mit San Agustin das gleiche Ziel hat. Wir wurden versichert das Ticket bekommen wir im Bus. Da denkt man sich nicht viel dabei, weil es in anderen Ländern auch durchaus so üblich ist. Allerdings hab ich beim Rausfahren aus dem Terminal am Schranken gelesen, dass man Tickets unbedingt nur am Schalter kaufen soll. Ein mulmiges Gefühl macht sich in so einer Situation breit, doch der Transport hat problemlos funktioniert, wie kamen sicher am Zielort an.

Was muss man in Kolumbien gesehen haben? Was sind die besten Kolumbien Geheimtipps?

Eine Auswahl unserer Geheimtipps für Kolumbien:

Bogota

Für viele Reisende startet oder endet die Reise in Bogota. Und klar, eine Hauptstadt muss man gesehen haben. Sehr empfehlenswert finde ich die Fahrt mit der Gondel, dem Teleferico, auf den Mount Monserrate. Von dort hat man einen wahnsinnigen Ausblick und sieht die unpackbacke Größe. Im Großraum Bogota leben beinahe 8 Mio. Einwohner. Das ist um ca. 1 Mio. weniger als in ganz Österreich. Und das aber auf engstem Raum. Das ist schon sehr beeindruckend zu sehen.

Natürlich darf auch ein Spaziergang zum Plaza de Bolívar nicht fehlen. Das Zentrum ist fußläufig erreichbar. Auch sind wir zum Teleferico gelaufen. Hier haben wir auf Grund von Tipps, die wir gelesen haben, vorab im Hostel nach dem besten, sichersten Weg gefragt. Sehr spannend ist auch die Bogota Bike Tours Radtour, da man ein größeres Gebiet abdeckt. Eine interessante Erfahrung der Tour war unter anderem die Begegnung mit dem kolumbianischen Nationalsport Tejo.

Santa Marta

Uns hat Santa Marta sehr gut gefallen. Santa Marta ist authentisch und speziell nicht so touristisch wie Cartagena. Es gibt nicht wahnsinnig viel zu sehen, dafür viele Restaurants und einen typischen Straßenmarkt. Nicht einen für Touristen, den gibt es auch in Strandnähe, dafür aber einen, wo die echten Sachen verkauft werden, welche auch die Einheimischen kaufen. Sowas finde ich immer unglaublich faszinierend. Außerdem ist Santa Marta das Sprungbrett um in den Tayrona Nationalpark und nach Minca zu gelangen.

Tayrona Nationalpark

Es heißt, die schönsten Strände der Welt befinden sich an der Karibikküste im Tayrona Nationalpark. Und obwohl wir nicht so die Strandbegeisterten sind, kann man sich die schönsten Strände der Welt natürlich nicht entgehen lassen. Und ich kann nur sagen, wir sind nicht enttäuscht worden. Der Weg dorthin ist zwar ein langer, aber dafür ein empfehlenswerter.

Wie funktioniert ein Besuch?

Am Eingang erhält man eine kurze Videoeinführung über die Benimmregeln im Park und kauft ein Ticket. Dafür ist es erforderlich einen Reisepass dabei zu haben. Zu beachten ist eine maximale Anzahl an Gästen im Park. In den kolumbianischen Ferienzeiten ist es möglich, dass man vor verschlossenen Türen steht, da bereits zu viele Leute dort sind. Hier ist empfohlen bereits am Vortag ein Ticket zu ergattern oder auf andere Strände auszuweichen.

Um zu DEM Aussichtspunkt El Cabo de San Juan zu gelangen, gibt es zwei Wege, wobei einer in Küstennähe geht und einer durch den Dschungel. Wir sind den Küstenweg hin und den Weg im Landesinneren zurück gegangen. Beide Wege haben Vor- und Nachteile. Am Küstenweg hat man eine schöne Aussicht und wir haben sehr viele Schmetterlinge und auch einen Leguan gesehen. Dafür ist der Weg im Landesinneren kürzer. Für den Fußmarsch von ca. 6 km sollte man in etwa 1 h – 1,5 h pro Richtung einplanen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit den Weg per Pferd zurückzulegen.

Tipps zur Packliste, Übernachtungsmöglichkeiten und der verschiedenen Strände gibt es im See Colombia Tayrona Guide.

Minca

Minca liegt ca. 30 Busminuten von Santa Marta in der Sierra Nevada de Santa Marta, dem höchstem Küstengebiet der Welt mit 5000er-Gipfeln nur 45 km von der Karibikküste entfernt. Minca bietet nette kleine Restaurants und Kaffees und ist ein optimaler Ort zum Abkühlen von der Hitze in Santa Marta.

Während der Zeit in Minca sollte man den Sonnenuntergang beim Casa Loma nicht verpassen. Cocktailschlürfend Spiele spielen oder sich mit anderen Backpackern über deren Casa Elemento Erfahrungen unterhaltend oder einfach nur relaxen und der Sonne beim Verschwinden zusehen. Ein beliebter Spaziergang führt zum Marinka Wasserfall.

Casa Elemento

Der Grund, weshalb es uns nach Minca getrieben hat, ist das Casa Elemento mit der größten Hängematte der Welt. Das Casa Elemento liegt nochmal ca. 20 min mit dem Motorrad von Minca entfernt und ist ein super Ort um neue Bekanntschaften zu schließen und beim Pool zu relaxen. Die Aussicht von dort kann sich ebenfalls sehen lassen.

Im Casa Elemento kann man übernachten oder auch nur einen Tagesausflug hin machen. Wir entschieden uns für den Tagesausflug, da wir an einem kritischen Punkt unserer Reise da waren, wo wir unbedingt Internet benötigten und dies nur in Minca verfügbar ist.

Anreise

Die Anreise mit dem Motorrad ist sehr abenteuerlich, speziell wenn kurz zuvor laut Locals das heftigste Gewitter aller Zeiten niederging. Auf der Seite vom Casa Elemento sind die Optionen um dorthinzukommen beschrieben. Wir haben den Fußweg probiert. Dieser war zu Beginn gut beschildert, doch dann standen wir im Urwald. Laut maps.me nur mehr 500 m vom Casa Elemento entfernt, doch dort wo maps.me Wege sah, war ein bewaldeter unpassierbarer Steilhang. Da wir vom Gewitter überrascht wurden, haben wir wieder umgedreht.

Es gibt aber noch die andere Option der Straße entlang zu gehen, dies ist natürlich etwas länger, dafür kommt man aber eher ans Ziel. Tags drauf folgte dann der Versuch mit den Moto-Taxis, was sehr gut funktioniert, aber schon sehr abenteuerlich ist. Würden wir dort nochmal hinfahren, würden wir uns vorab aus Santa Marta einen Jeep-Transport organisieren. Unsere beiden Moped-Fahrer waren aber sehr nett, gute Fahrer und sind die Schlammpiste vorsichtig rauf- und runtergefahren.

Cartagena

Die Kolonialstadt aus dem 16. Jahrhundert an der Karibikküste im Nordwesten ist als UNESCO Word Heritage Site gelistet und dadurch super-touristisch. Die Preise sind hier höher als im Rest von Kolumbien, die Qualität darum aber nicht unbedingt besser. In Restaurants gibt es den 10%igen Serviceaufschlag, welcher automatisch aufgeschlagen wird. Die Altstadt ist schön anzusehen, aber die Hitze in den engen Gassen innerhalb der Stadtmauer war als wir Mitte September dort waren unerträglich.

Cartagena liegt bei den meisten Backpackern erst gar nicht auf der Route und jene, die hinkommen, sind meist nicht vollends begeistert. Neben der laut den meisten Reiseführern schönsten Stadt Kolumbiens gibt es noch einen Aussichtspunkt am Cerro Popa, wobei man nichts verpasst, wenn man diesen auslässt. Neben einem ausgezeichneten, überteuerten Eis war das Highlight in Cartagena die Abendstunden am Plaza de la Santissima Trinidad, wo reges Treiben herrscht und sich heimische Teenager treffen und man die eine oder andere Street-Breakdance-Vorführung mitansehen kann.

Ein sehr bekannter Tagesausflug von Cartagena ist ein Bootstrip zum Playa Blanca mit einen Zwischenstopp bei den Islas del Rosario. Allerdings kann man nur zum Playa Blanca auch mit dem Bus fahren, wobei die Zeit, die man am Strand verbringt, bei dieser Variante deutlich länger ist, was für uns der ausschlaggebende Grund dafür war. Und die schlechte Kritik derjenigen, die wir interviewten als sie von der Bootstour zurückkehrten. Den Playa Blanca kann ich aber auch nicht unbedingt empfehlen. Im Vergleich zu den Stränden im Tayrona ist der Playa Blanca schmutzig und speziell extrem überfüllt. Obwohl die Werbefotos super einladend aussehen, gibt’s dort nichts, was man gesehen haben muss.

Guatape

Die Hauptattraktion in der Nähe von Guatape ist der Piedro el Penol, der Zuckerhut Kolumbiens. Der Piedro el Penol liegt nur wenige Kilometer außerhalb von Guatape, man kann den Weg per Bus oder auch zu Fuß zurücklegen. Wir entschieden uns für einen Spaziergang, da man den Zuckerhut bereits aus der Ferne sehen und fotografieren kann. Den Penol kann man über 700 Stufen erklimmen. Die Aussicht oben auf die kleinen Hügeln im Wasser ist wunderschön.

In Guatape findet man am Ufer und in der Stadt mit bunten Häusern weitere nette Fotomotive.

Medellin

Medellin, die einst gefährlichste Stadt der Welt, war eines der unerwartetesten Highlights auf unserer Kolumbienreise. Gegen große Städte haben wir normalerweise eine gewisse Abneigung, doch Medellin hat einen besonderen Charme. Sehr empfehlenswert ist die Walking Tour durch Medellin, wo man eine Menge weit hinaus als die Stadt selbst erfährt. Unser Guide hat uns die Paisa-Kultur, uns bislang unbekanntes Obst und vieles mehr näher gebracht und ein Highlight waren die Empanadas im besten Lokal Kolumbiens. (Leider weiß ich den Namen nicht, aber dieser Stopp ist bei der Walkingtour dabei und die waren wirklich unglaublich lecker.) Das Highlight dann schlechthin war Freitag Abend im Ausgehviertel El Poblado. Die Lokale gesteckt voll mit Locals, die bei Cocktails und Salsatanzen so richtig abfeiern. Und ganz nebenbei noch fabelhaftes Essen. Wir waren leider nur 1 Nacht dort (da wir unglücklicherweise danach bereits ein Hotel in Jardin gebucht hatten), die gesamte weitere Reise wollte ich aber unbedingt nochmal zurück nach Medellin.

Jardin

Auf der Strecke von Medellin nach Jardin hab ich mir öfters gewunschen nicht im Bus unterwegs zu sein und die sagenhafte Landschaft fotografieren zu können. Doch auch in Jardin besteht die Möglichkeit mit dem Cable car auf einen kleinen Hügel zu fahren, von wo aus man einen tollen Ausblick auf Jardin und die umliegenden Hügeln voll mit Kaffee- und Bananenplantagen hat. Auch ist ein Spaziergang durch den Ort im Kolonialstil mit den vielen weißen Häusern mit bunten Türen und Fenstern sehr idyllisch. Die Krönung waren die Cowboys zu Pferde, welche in mehreren Runden um den Hauptplatz für Aufsehen und entsprechenden Lärm sorgen.

Wenn man Salento auf dem Plan hat, muss man nicht unbedingt nach Jardin, da landschaftlich Salento noch schöner liegt. Jedoch ist Jardin ursprünglicher, wobei speziell am Wochenende viele Wochenendausflügler aus dem 4h entfernten Medellin anreisen. Die Cowboys haben wir jedoch in Salento nicht gesehen.

Salento

Salento war für uns ein wahres Highlight. Dazu führten aber Umstände größer als der Ort selbst (wie zB, dass wir ohne gravierende Mehrkosten in eine Suite upgegradet wurden, wir unser Gepäcksdrama endlich gelöst haben und wir die Zeit auf unserer Seite hatten). Salento, eine typsiche Kolonialstadt mit den typischen weißen Häusern mit bunten Türen/Fenstern und einem typischen Plaza Bolívar liegt in der Kaffeeregion. Salento ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel bei heimischen Touristen und sollte in den kolumbianischen Ferienzeiten gemieden werden. Neben dem Schlendern durch die Stadt, der Einkaufsstraße und dem dahinterliegenden Hügel, was ein beliebter Spot zum Beobachten des Sonnenunergangs ist, ist das Valley de Cocora die Hauptattraktion in Salento.

Valle de Cocora

Das Valle de Cocora ist bekannt für die Quindio Wachspalme, welche 1801 durch Alexander von Humboldt entdeckt wurde und mit bis zu 50 m als die höchste Palmenart der Welt gilt. Neben den Palmen gibt es neben verschiedenen Wanderwegen einen Kolibri-Garten, den wir allerdings nicht besichtigt haben. Die Strecke von Salento ins Valley de Cocora legt man mit bunten Jeeps zurück. Alleine die Anreise mit dem Jeep ist bereits einen Besuch wert.

Kaffeeplantage

Wenn man in der Kaffeeregion ist, darf natürlich auch nicht der Besuch einer Kaffeeplantage fehlen. Von diesen gibt es in der Gegend zu Genüge, wir waren bei Don Elias, welcher laut eigenen Angaben die einzige Bio-Kaffeeplantage betreibt. Wie es der Zufall mag haben wir am Heimweg nach Salento drei Amerikanerinnen getroffen, die bei einer anderen Plantage waren, wo ihnen das gleiche erzählt wurde. Natürlich haben wir beide einen Kaffee gekauft und es stand tatsächlich auf beiden Packungen Organic oben. Nichts desto trotz war die Führung, welche von Don Elias’ Enkel durchgeführt wird, informativ, abwechslungsreich superspannend, auf die wir auch als Nicht-Kaffee-Trinker gerne zurückdenken. Die Kaffeeverkostung hat uns als Nicht-Kaffee-Trinker doch tatsächlich zum Kaffeebohnen kaufen animiert.

Tatacoa

Was in Kolumbien generell noch auffällt ist, dass es sehr ursprünglich ist. So gibt es auch noch nicht die typischen Touristenbusse, die dich von einer Attraktion zu nächsten bringen. Weil es gibt halt zB nicht so viele Locals, die von Salento direkt nach Tatacoa wollen. Und glücklicherweise auch nicht so viele Touristen. 🙂 Somit muss man hier 2-3x umsteigen, was natürlich mit entsprechendem Zeitaufwand verbunden ist. Aber es ist schaffbar und funktioniert im Gegenteil auch alles wunderbar. Unsere Unterkunft in der Tatacoa Wüste wollten wir vorab reservieren. Doch auf Emails und Telefonate wurde nicht reagiert. War aber kein Thema, es scheint genügend Unterkünfte zu geben.

In der Tatacoa Wüste herrschen, wie der Name mit dem Stichwort Wüste bereits vermuten lässt, besonders niedrige Luftfeuchtigkeit bei extrem trockener Hitze. Viele Hostels haben einen Pool und auch wenn man den im Normalfall nicht braucht, dort ist er auf Grund der abartigen Hitze sehr sinnvoll. Die Tatacoa Wüste gleicht typischen Badlands mit rotem Sandstein, wie man sie zB auch aus den USA kennt. Besonders empfehlenswert ist die Besichtigung dieser Badlands zu Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang, da der rote Sandstein im rötlichen Licht nochmal das Tüpfelchen am i ist und es tagsüber schlichtweg zu heiß ist (wir waren Ende September dort). Und da kommt der Pool ins Spiel. Denn außerhalb vom Wasser ist es bei der extremen Hitze nur sehr schwer aushaltbar.

Sehr empfehlenswert und speziell informativ fanden wir die geführte Sternenbeobachtung beim Observatorium. Und auch das Essen im Restaurant direkt beim Observatorium war äußerst üppig, besonders lecker und günstig.

San Agustin

Da wir von der Osterinsel vollauf begeistern waren, war es klar, San Agustin können wir uns nicht entgehen lassen. In und um San Agustin gibt es ca. 400 Steinstatuen unbekannter Herkunft in verschiedensten Größen (die größte ist 7m hoch), welche aus einer Zeit vor Christus stammen und erst im letzten Jahrhundert wiedergefunden und ausgegraben wurden. San Agustin zählt seit 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe. Bei den Figuren handelt es sich meist um eine Mischung aus Mensch, Tier und Gottheit, die Szenen aus dem irdischen Leben verkörpern oder auch eine Art Kommunikation mit dem Leben nach dem Tod darstellen. Man vermutet, dass einige Statuen bei Gräbern aufgestellt wurden, um den Verstorbenen als Wächter zu dienen. Mehr Informationen gibt es bei Wikipedia.

Der Großteil dieser Figuren wurde kürzlich mit Holzgeländer und einem Sonnendach versehen. Dies war der Grund, weshalb wir sehr stark überlegten, nicht nach San Agustin zu fahren, da dies fototechnisch nicht der Bringer ist. Haben uns letzten Endes aber dafür entschieden und das war definitv die richtige Entscheidung. Eine gewisse Mystik liegt in der Luft, wenn man die einzelnen Wege mit den verschiedensten Statuen abgeht. Die Bildnisse auf den Statuen sind teilweise besorgniserregend, zB gibt es einige, wo eine große Figur eine kleinere an den Füßen kopfüber hält. Wichtig für den Besuch: Insektenmittel mitbringen und der Park hat an einem Dienstag geschlossen. Was nicht weiter schlimm ist, da es auch außerhalb vom Park Figuren zu bewundern gibt. Die in den Fels gebaute Figur La Chaquira kann man zu Fuß erkunden, es gibt aber auch größere Runden in die nähere Umgebung entweder per Pferd oder Jeep.

Popayan

Papayan – die weiße Stadt. Nach Popayan gelangt man zB von San Agustin. Die Strecke von San Agustin nach Popayan ist landschaftlich wunderschön, allerdings größtenteils auf einer Schotterpiste. Wir haben vorab Horrorgeschichten über diese Fahrt gelesen, drum waren wir sehr überrascht, wie angenehm doch eigentlich alles war. Sehr spannend bei durchwegs allen kolumbianischen Busfahrten war, dass es meist kleinere Busse ohne WC sind, dafür der Bus zum Frühstück, Mittag- und Abendessen stehen bleibt und alle Insassen essen gehen.

Popayan wird wegen der zahlreichen weißen Bauten im Kolonialstil als die weiße Stadt bezeichnet. In Popayan selbst macht man einen Spaziergang durch die Altstadt zB zum Busbahnhof um ein Ticket zu kaufen und hat im Prinzip alles gesehen. Aber als Stopover ist es durchaus sehr empfehlenswert.

Las Lajas

Die katholische Basilika im neogotischen Stil wurde zu Ehren Marias Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Ausschlaggebend dafür war eine Marienerscheinung in 1754. Die Kirche befindet sich in der Nähe von Ipiales, was wiederum sehr Nahe der Grenze zu Ecuador ist. Wenn man von Kolumbien nach Ecuador über den Landweg reist, ist diese Kirche ein absolutes Must-See. In eine Schlucht direkt an einem Felsen gebaut mit einer Brücke an die andere Seite der Schlucht wirkt sie sehr imposant. Wozu natürlich auch die beachtliche Höhe von 100 m gemessen vom Fundament vom Fluss aus beiträgt.

Las Lajas ist ein wichtiger Wallfahrtsort, der tausende Besucher jedes Jahr anzieht. Und dies sind nicht nur Kolumbianer, unserem Eindruck nach waren dies – wir waren an einem Samstag dort – in erster Linie Ecuadorianer. Und es war für uns die erste Berührung mit den verschiedenen indiogenen Bevölkerungsgruppen. In Kolumbien ist die Bevölkerung verhältnismäßig westlich gekleidet, in Ecuador kleidet sich ein großer Teil sehr traditionell. Und damit kommt man in Ipiales und Las Lajas bereits in Berührung. Und aus der Wehmut Kolumbien verlassen zu müssen, stieg die Vorfreude auf Ecuador in diesem Moment enorm.

Was würden wir uns nicht mehr ansehen?

Manizales

Im Vorfeld haben wir gelesen, dass Manizales eine typische Studentenstadt ist und darum zwischen zwei längeren Busfahrten eine Nacht eingeschoben. War ok, mir ist das besonders herausragende Bandeja Paisa in Erinnerung geblieben, aber man hat nichts verpasst, wenn man Manizales auslässt. Diese Zeit ist in Medellin, Minca, Tayrona oder San Agustin besser investiert.

Was planen wir beim nächsten Besuch?

Uns hat Kolumbien so derartig fasziniert und überrascht, dass wir auf alle Fälle in den nächsten Jahren nochmal nach Kolumbien reisen werden. Zu sehen gibt es noch genug, hier eine kurze Auflistung unserer Reisetipps für die nächste Kolumbien Reise:

  • San Andres, Provedencia
  • Barichara
  • Villa de Leyva
  • Cali
  • Mavecure Hills
  • Lost City (Ciudad perdida)

Dieser Beitrag ist im Rahmen von Tinis Blogparade Reisetipps 2018 entstanden. Was sind eure Reisetipps für 2018? Und was sind eure Kolumbien Geheimtipps? Wir freuen uns über eure Kommentare.

Wir sind - von links nach rechts - Carina und Daniel. Das Reisen und das Fotografieren zählen zu unseren großen Leidenschaften.
Auf unserem Blog berichten wir von den beeindruckendsten Momenten und zeigen die schönsten Fotos. Zur Zeit ist unser Blog noch sehr überschaubar, darum trage dich doch in unserem Newsletter ein, damit wir dich (versprochen max. 1x pro Monat) über neue Posts informieren können.
Schön, dass du da bist! Wir hoffen, dass wir dir behilflich waren to get lost in travel.

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